Freitag, 21. November 2014

Das Geheimnis des IS-Terrors

Es vergeht zur Zeit kaum ein Tag an dem nicht irgendwelche Meldungen über islamistische Terrororganisationen bei den Nachrichten über die Bildschirme flimmern oder in den Zeitungen stehen. Immer wenn ich diese schrecklichen Nachrichten mitbekomme stelle ich mir die selben Fragen: Warum bekommen diese menschenverachtenden Gruppen solch großen Zulauf? Warum gerade aus westlich-europäischen Staaten?
Eine Frage die sich wohl schon viele gestellt haben.

Ich muss dabei unweigerlich an einen Film denken, denn ich vor ungefähr acht Jahren in der Schule gesehen habe: Die Welle. Dieser Film aus dem Jahr 1981 (er wurde 2008 Neuverfilmt) beruht auf einer wahren Begebenheit. Einem Experiment eines Geschichtelehrers in einem US-College im Jahre 1967.
Das Experiment zeigte, wie leicht es ist Menschen zu manipulieren und in einer Masse aufgehen zu lassen. Es zeigt aber auch, wie Außenseiter in so einer Masse plötzlich mehr Wertschätzung und Anerkennung erhalten und dadurch ein höheres Selbstwertgefühl entwickeln.

Genau das ist es, worauf ich hinaus will. Warum ziehen also diese extremistischen Gruppierungen, wie etwa Boko Haram oder der Islamische Staat, junge Menschen so magisch an?

In Anbetracht dessen, dass die Mehrzahl der Islamisten aus europäischen Staaten wahrscheinlich Migrationshintergrund haben oder vom Rand der Gesellschaft kommen, zumindest diejenigen die publik gemacht werden, gehe ich davon aus, diese sich nach Anerkennung sehnen.

Gesellschaftliche Anerkennung, das wünscht sich wohl jeder Mensch. Ich glaube gerade jene, die ihre Heimat aufgrund von Kriegen, wirtschaftlichen Notlagen oder anderen Katastrophen verlassen mussten, benötigen sie um so mehr.

Unsere Gesellschaft versagt sie ihnen aber häufig - mit fatalen Folgen. Anstatt Anerkennung erwartet die Migranten im Gastgeberland meist ein Rucksack voller Vorurteile, der ihnen von der dort heimischen Bevölkerung angelegt wird.

Sie gellten gleich als kriminell, weil sie aus Marokko, Tunesien, Albanien oder sonst woher kommen. Sind sie Muslime, egal wie praktizierend, muss man gleich aufpassen - sie könnten ja schließlich Islamisten sein.

Kein Wunder, dass man als Kind von Migranten oder Gastarbeitern irgendwann genug hat. Kein wunder, dass Achmed sich von einem Hassprediger einlullen lässt. Kein Wunder, dass er glaubt, er würde einen heldenhaften Märtyrertod sterben, wenn er sich im Stadtzentrum für Allah in die Luft jagt oder in Syrien sein Leben für einen selbsternannten Kalifen gibt.

Wären wir als Gastgeber in der Vergangenheit etwas offener gewesen und hätten den Dialog gesucht, wäre es dann zum IS-Wahnsinn gekommen? Ich glaube nicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen