Freitag, 25. April 2014

Der Tag der Befreiung?

Heute feiert Italien den Tag der Befreiung vom Nazifaschismus. Er geht auf den 25. April 1945 zurück. An jenem tag floh Benito Mussolini mit seiner geliebten Clara Petacci vor den vorrückenden Alliierten aus Salò am Gardasee. Damit war das Ende der "Sozialrepublik Italien" ("Repubblica Sociale Italiana"), einem faschistischen Satellitenstaat des Hitler-Regimes in Norditalien, und  des Faschismus in Italien besiegelt. So die offizielle Geschichtsschreibung. Mussolini selbst und sein Gefolge werden drei Tage später auf der Flucht in die Schweiz am Comer See von Partisanen gefangen genommen und erschossen. Der Faschismus, als Staatsideologie, wurde zwar überwunden, er lebt aber in den Ideologien diverser Gruppierungen weiter.
Es kam sogar soweit, dass Mussolinis Enkelin Alessandra Mussolini für eine neofaschistische Partei in das Europäische Parlament und später in die Abgeordnetenkammer einziehen konnte. Der Faschismus ist also in Italien noch lange nicht überwunden.

Abgesehen davon wurden die ItalienerInnen am Ende des Zweiten Weltkrieges nur teilweise befreit. Ihre Meinung bzw. ihr Wahlverhalten wurde (und wird?) von außen manipuliert. nach dem Krieg konkurierten DC (Democrazia Cristiana) und PCI (Partito Comunista Italiano) um die Vorherrschaft im italienischen Parteiensystem und damit im Staate. Da man innerhalb der NATO einen Sieg der Kommunisten und ein damit verbundenes Übertreten Italiens in den Ostblock fürchtete, versuchte man durch diverse Geheimoperationen, welche unter anderem mit "Gladio", einer geheimen paramilitärischen Guerillatruppe der Nato, in Verbindung stehen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Dieses Strategie, die man übrigens "Strategie der gezielten Spannung" nennt, ging auf. Es wurde diverse Attentate und Anschläge durchgeführt und militanten Linken in die Schuhe geschoben. Der bekannteste dieser Vorfälle war der Bombenanschlag auf den Bahnhof von Bologna von 1980, der als "Strage di Bologna" in die Geschichtsbücher einging. Sogar die Anschlagsserien in Südtirol werden teilweise mit dieser Strategie in Verbindung gebracht.

Heute wird die öffentliche Meinung, zum Glück, nicht mehr durch derartige Anschläge manipuliert. Inzwischen erledigen diese Aufgabe "unsere" Massenmedien. Angefangen von Staatlichen Medien bis hin zu "Privatmedien", wie das Medienimperium des Silvio B. oder, lokal betrachtet, das Medienmonopol der Weinbergbrüder.

So frei, wie man uns erzählt, sind wir also gar nicht...

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