Dienstag, 29. Juli 2014

Der gewollte Krieg

In wenigen Tagen jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Male. Mit großer Euphorie zogen damals die allermeisten, teils sehr jungen, Soldaten an die Fronten. Man glaubte an Weihnachten wieder zu Hause zu sein. Der anfänglichen Euphorie folgte schon bald die Ernüchterung; der Krieg wurde zu einem "Sitzkrieg", kein schneller Vormarsch, sondern Verschanzung in Schützengräben und Kämpfe um wenige Quadratmeter Land wurden zur Tagesornung. Während anfangs die Gefallenen noch in den Zeitungen aufgelistet wurden, wurden sie schon bald zu viele. An der Heimatfront wuchs auch die Not. Nahrungsmittel wurden Knapp, die Frauen mussten mehr und mehr die Männer, die an der Front kämpften, ersetzen.
Als der Krieg nach vier Jahren schließlich aus war, war Europa nicht mehr das Selbe. Millionen von Soldaten kamen vom Fronteinsatz nicht mehr Heim und diejenigen, die heimkamen, waren zumeist Invaliden, körperlich wie seelisch. Das Volk inzwischen kriegsmüde geworden und vom Hunger gezeichnet.
Revolutionen gingen durch das Land, in Russland, Deutschland, Österreich und dem Osmanischen Reich wurden die Monarchien gestürzt. Die alte Hegemonie zerbröselte. Der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn, zerfiel in seine Einzelteile, Russland verlor auch große Gebiete in Osteuropa, das Osmanische Reich schrumpfte auf einen kleinen Rest seiner einstigen Größe zusammen und Deutschland wurde am härtesten bestraft: es verlor sämtliche Kolonien sowie Teile seiner europäischen Gebiete, wurde teilweise Besetzt und musste hohe Entschädigungen an die Siegermächte zahlen.
Doch schon damals sagte ein französischer Diplomat voraus, dass der Vertrag von Versailles nur einen zwanzigjährigen Frieden bringen werde...

Der Krieg hätte damals aber tatsächlich verhindert werden können, hätte Deutschland Österreich-Ungarn nach dem Attentat von Sarajewo bedingungslose Unterstützung zugesagt und Frankreich Russland nicht zum Kriegseintritt überredet.

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