Freitag, 25. Juli 2014

Flächenbrand in Nahost

Der brennende Osten


Es vergeht kein Tag, ohne eine Nachricht über die Kriegszustände in Nahost. Syrien, Irak, Israel, Palästina - gelegentlich auch der Libanon. Überall gibt es Kämpfe zwischen verschiedenen Ethnien bzw. religiösen Gruppierungen. Ungeheure Blutbäder werden angerichtet, Extremisten gewinnen an Einfluss, Menschen fliehen, werden missbraucht, getötet, Schulen und Kulturgüter unschätzbaren Wertes werden zerstört.
Der kulturelle Reichtum der Region, welche seit vielen Jahrhunderten von ihrer Vielfalt an Religionen und Ethnien geprägt wurde, wird mit Blut und Feuer geschändet und mit geschürtem Hass vernichtet.
Die aktuellen Konflikte in Nahost haben ihre Wurzeln in den Folgen des Ersten Weltkrieges:
Die derzeitigen Krisengebiete in Nahost gehörten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zum Osmanischen Reich, welches nach dem Krieg zu den Verlierermächten gehörte.
Um es zu bestrafen und eine neue Hegemonie zu errichten, wurde es zerschlagen. Schließlich ging daraus die heutige Türkei hervor.
Das Machtvakuum in Nahost wurde von Großbritannien und Frankreich ausgefüllt, indem sie sich die ehemaligen Provinzen des Osmanischen Reiches untereinander Aufteilten; Syrien, Libanon und die Provinz Alexandretta (heute Türkei) wurden zum Französischen Protektorat, der Irak, (Trans-)Jordanien und Palästina wurden britisches Protektorat. Die Grenzen wurden auf dem Reißbrett gezogen, quer durch das Land. Die verschiedenen Ethnien wurden auf mehrere neue Staaten aufgeteilt. Man wollte Nationen nach europäischen Vorbild schaffen. Gefällige Herrscher wurden eingesetzt, einzelne Bevölkerungsgruppen bevorzugt. Dadurch steig natürlich der Neid und schließlich der Hass zwischen den Ethnien.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dem Boden des Protektorats Palästina durch jüdische Flüchtlinge, vor allem aus Europa, die Republik Israel ausgerufen, was die angestammte, mehrheitlich muslimische, Bevölkerung verärgerte und seitdem zu mehreren blutigen Konflikten führte.
Was die Konflikte zusätzlich anheizt, sind die Spuren bzw. Reste der Baath-Regimes im Irak und in Syrien, das (westliche) Interesse am Erdöl in der Region sowie die Rolle Israels als westlicher Vorposten und "Fremdkörper" in der Region.

Wie kann man diese Konflikte lösen? Man muss dafür sorgen, dass in allen Krisenstaaten Regierungen regieren, in denen alle Ethnischen und Religiösen Gruppierungen des jeweiligen Landes vertreten werden (müssen). Außerdem muss man dort endlich echte, funktionierende Demokratien zulassen. Nur dann ist eine dauerhafte und friedliche Lösung der Konflikte im Nahen Osten möglich.

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