"Aug um Aug..."

"Aug um Aug..."

Einige Gedanken zur Todesstrafe

Heute möchte mal über ein sehr umstrittenes Thema schreiben: die Todesstrafe. Laut Amnesty International wurden im Jahre 2013 778 Hinrichtungen und 1.925 Todesurteile in 22 Staaten registriert.

Man muss aber Bedenken, dass die Dunkelziffer sehr viel höher liegt, da Staaten wie China und Nordkorea nicht erfasst werden können.

Hat ein (rechts-)Staat nicht die Aufgabe seine Bürger zu schützen und deren (Grund-)Rechte zu wahren? Ist das Recht auf Leben nicht auch so ein Grundrecht? Immerhin ist es in den Menschenrechten verankert. Wer darf überhaupt über Leben und Tod entscheiden?

Zugegeben: Bei China, Nordkorea, Vietnam, Saudi Arabien, Iran und weitern Anwendern der Todesstrafe von Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte zu sprechen ist schlichtweg Unfug - leider. 

Dennoch, was nützt die Todesstrafe überhaupt? 

1. Die Todesstrafe soll andere vor diversen Straftaten abschrecken. - Morde und andere Straftaten geschehen trotzdem.
2. Die Todesstrafe soll angeblich die einzige gerechte Vergeltung für schwere Verbrechen darstellen. Niemand hat das Recht, jemand anderem das Recht auf Leben abzusprechen.
3. Die Todesstrafe soll die Allgemeinheit vor dem Verurteilten schützen, Wiederholungstätern dadurch vorgebeugt werden. Was ist mit lebenslanger Haft? Hat die nicht die selbe Wirkung?
4. Die Todesstrafe ist billiger als lebenslange Haft. Ein Leben unbezahlbar, es hat keinen Preis.

Die Todesstrafe ist für mich gleichbedeutend mit Mord, legitimiert durch den Staat. Sie hat in unserer Zeit nichts mehr verloren. Einem Täter wird dadurch außerdem die Möglichkeit auf Einsicht sowie auf Besserung verwehrt, was gegen die Rechtsstaatlichkeit ist.

Statt Menschen zum Tode zu verurteilen, sollte man sie lieber ein Leben lang einsperren. Ein Leben hinter Gitter zermürbt und stellt meiner Meinung nach eine wesentlich schlimmere Bestrafung dar, als das Leben eines Täters vorzeitig zu beenden.